L wie …

Der vierte und wahrscheinlich letzte Plan: Das KYE-Prinzip

Brave und den Regeln Hörige in der Geschäftswelt müssen oft das sogenannte KYC (sprich: kei-wai-si) Prinzip einhalten: Know your customer. Weiß so viel wie möglich (zumindest alles Notwendige) über deinen Kunden!

Auf die andere Hälfte der Geschäftswelt umgelegt müsste es dann wohl ein Know-your-enemy-Prinzip geben. Je besser man seinen Feind kennt (und davon hat die dunkle, mafiöse, kriminelle Seite reichlich), umso eher kann man ihn besiegen.

Und manchmal ist es nicht einmal klar, auf welcher Seite der Geschäftspartner steht.

—***—

M.Mama ist wieder einmal bemüht, ihre Co-Autoren als Copiloten für ihre Bruchlandungsserie „Wie macht man das Internet kaputt“ zu gewinnen.

Stolz teilt sie den zwei Kuschelraubtieren, die etwas gelangweilt auf den Sesseln herumlümmeln, ihren neuesten Schachzug mit:

„Ich habe einen der ganz Großen befragt! Also, zumindest hält er sich selbst für einen ganz Großen und direkt befragt habe ich ihn natürlich nicht, dazu hätte ich ja nach Amerika fliegen müssen, aber …“

Löwi, der nur halb zugehört hat, springt vom Sessel auf und ruft begeistert dazwischen: „Ich geh Koffer packen!“

Leo und M.Mama schauen ihn verwirrt an.

Löwi versucht etwas zögerlich zu erklären, was doch eigentlich jetzt gerade ganz offensichtlich sein müsste: „Für die Reise nach Amerika. Du sagtest doch gerade, wir fliegen in die USA. Disneyland, wir kommen – juhuuuuu …“ Seine Stimme erstirbt.

M.Mama wift ihm einen strengen Blick zu. Löwi setzt sich schweigend und geknickt wieder auf sein Sesselchen. Schnell beugt er sich noch zu Leo hinüber und flüstert: „Also kein Disneyland?“

Leo schüttelt fast unmerklich den Kopf. Beide sehen sich betrübt an.

M.Mama kann endlich fortfahren: „Aber, ich halte sein Buch hier in Händen!“

„Du solltest anfangen Handcreme zu verwenden … Irgendwas gegen Falten ….“ merkt Löwi an, der auf M.Mamas Hände starrt, aber kein Buch erblicken kann.

„Meinst du deine Lebenslinien? Da kann man viel herauslesen, zum Beispiel, dass deine Zeit schon fast abgelaufen ist …“ ereifert sich Leo.

„Ich habe es hier am Handy …“ erklärt M.Mama und wischt am Display herum:

„Stephen Wolfram: What Is ChatGPT Doing … and Why Does It Work?“

Eine Stunde später

„Viele, viele Beispiele, ein Gewichtsvektor …“ murmelt M.Mama in die Lektüre vertieft.

Löwi schleicht zum Computer und fängt an Begriffe in die Websuche einzugeben: „Löwi ist super“, „großartiger Löwi“, „Löwi ist der beste“. An Leo gewandt erklärt er stolz: „Wenn ich das 100 Mal mache, ist jedes Prozent ein Treffer und ChatGPT lernt, dass Löwi nur mit den besten Eigenschaften vorkommt!“

Leo kratzt sich am Köpfchen: „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das ein ausreichend großes Sample ist und dass die Prozentrechnung wirklich so funktioniert, aber wenn du meinst … Schreib doch bitte auch 100 Mal >>Leo ist klug<<!“

Die zwei klatschen ab, dann schleicht sich Leo ins Sportzimmer und kommt schwer schleppend zurück.

M.Mama sieht ihn fragend an.

„Gewichte hätten wir schon mal, jetzt musst du mich nur noch Viktor nennen!“

Der „klückste“ Leo (klug und glücklich?) – ein tapferer Mitstreiter und unser Gewichtsviktor

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Und damit verlassen wir die Lwie3-Helden und ihren Komplott gegen ChatGPT vorläufig. Zumindest bis sie begriffen haben, mit wem sie es eigentlich aufnehmen wollen. Nicht nur Berechnungen zufolge könnte das etwas länger dauern:

Doch halt, was ist das? M.Mama zieht noch ein letztes Ass aus dem Ärmel.

„Soll sich doch der Feind selbst schachmatt setzen!“ ruft sie und eilt zum Computer. Löwi und Leo halten die Luft an während M.Mama tippt:

„Oh, sie will mit uns zusammenarbeiten!“ rufen alle 3 gleichzeitig entzückt und bekommen ganz glänzende Augen: „So eine liebe KI!“

ENDE