L wie …

,

Warten auf …

„Nichts zu machen.“ Und trotzdem warten wir und erwarten etwas. Nur was?

Beckets bekanntestes Stück, Warten auf Godot, las ich noch in der Schule. Andere Stücke von ihm dann einige Zeit später. Absurd? Vor allem spannend, da es tatsächlich oft die Erwartung von etwas Aufregendem, Unerwartetem (?) ist, die einen durch das Geschehen trieb.

Und am Ende? Nachdenklich stimmende Zitate, viele Fragen, aber die (Er)klärung vieler Dinge blieb aus. Stattdessen vage Bilder (die zum Teil Angst machen), Ahnungen, bloße Fetzen von Erkenntnissen.

Aus blieb auch das erfolgreiche Ende meines (wie gesagt) unvollendet gebliebene Literaturstudiums. Lange ist es her. Sehr lange. Bei Estragon denke ich heute erst „Senf“, und nur vielleicht „Godot“.

Das Gefühl den Elfenbeinturm verlassen zu müssen, etwas in der Welt „da außen“ bewirken, zum Guten verändern zu wollen, trieb weg von den Geisteswissenschaften.

Die vollbrachten guten Werke in der Realität, die danach folgte, sind überschaubar. Geblieben ist das Gefühl des Wartens.

Worauf?

Zur Zeit auf die Handwerker, die neue Brille, den Anruf vom Autohaus bezüglich des Elektroautos, den nächsten Untersuchungstermin und und und …

Die Liste wird sich immer wieder wie von selbst füllen und doch verursacht selbst ihre Erledigung kein bleibendes Gefühl der Erfüllung.

Das Warten geht weiter.

Das wirkliche Leben nur ein absurdes Theater? Warten auf das Endspiel? Auf Glückliche Tage?

„Try again. Fail again. Fail better.“ (Beckett)

Man wird sehen …

Antwort auf „Warten auf …”.

  1. puzzleblume

    Desilllusionierender Weise scheint der Mensch über keine Disposition zur Erfüllung zu verfügen, kein Höhepunkt bleibt ohne Kippmoment.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar