L wie …

„Leo! Futter!“

Auf meinen Ruf hin wurde schon im nächsten Augenblick die Hintertür aufgerissen und Löwi stürmte aus dem Garten herein, während ich noch am Fußende des Treppenhauses stand und auf den Gepunkteten wartete.

„Es gibt Futter? Warum rufst du nur Leo und nicht mich?!“

Die Empörung war seiner königlichen Kuscheligkeit anzusehen und auch nicht zu verdenken. Doch da hopste schon sein Freund die Stiege herunter und sah fragend von Löwi zu mir.

„Was ist los? Es gibt schon Mittagessen? Aber es ist doch erst 10 Uhr vormittags …“

Nachdem ich die zwei nur (eventuell ein bisschen dümmlich) angrinste, bemerkten sie endlich die Bücher in meinen Händen.

„Sie sind da!“ erklärte ich dann aufgeregt und ließ mir auch von Löwi die Freude an der Lieferung, die gerade gekommen war, nicht verderben. Denn der Großnasige mit der Mähne meinte nun hörbar enttäuscht: „Ach so, Bücher. Dann geh ich wieder. Die sind mir zu zäh und sehr fasrig, da verdirbt man sich nur den Magen und hat nachher die Buchstaben zwischen den Zähnen stecken ….“ Und weg war er.

Leo und ich schauten ihm noch kurz verwundert nach. Woher wusste er wie ein Buch schmeckte? Er hatte doch nicht etwa schon einmal …?! Ach, egal.

Zwei Bücher mit kurzen Vorstellungen von sehr bekannten Philosophen und zum Teil auch weniger bekannten Frauen der Geschichte.

Aus dem Hintergrund ertönt Leos Stimme, ganz verzückt: „Oh schau nur! Ein Kapitel über die Sprachphilosophen und eines, in dem Peter Singer vorkommt … >> Das Tier als fühlendes Wesen<< … und so viele Bilder … Katzen sind auch oft dabei … das ist gut.“

Er strahlt mich an und blättert neugierig herum.

„Ach, und hier gibt es sogar etwas über Löwen: „Ricarda Huch – Das Herz eines Löwen! …. Für dich ist auch etwas dabei: Caroline Auguste Fischer – Das Recht einer Mutter auf ihre Kinder“

Ich setze mich zu ihm und schaue mit. Wir werden weiter berichten, aber jetzt müssen wir erst einmal lesen