L wie …

Was Männer so denken ist mir des Öfteren ein Rätsel.

Vielleicht lag es am Titel: Playtime, Spielzeit – das ist etwas, was Kinder und auch unsere beiden noch sehr genießen.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass mein Mann den Film selbst schon einmal gesehen hatte und ihn als äußerst komisch und im Nachhinein betrachtet als sehr unterhaltsam in Erinnerung hatte.

Vielleicht lag es aber einfach an der geheimen Liste. Dazu später noch mehr.

Vor kurzem jedenfalls beschloss mein Mann sich abends den Film „Tatis herrliche Zeiten„, im Original ganz unfranzösisch „Playtime“, von Jacques Tati anzusehen. Für den Film wurde eine eigene Kulissenstadt erbaut!

Die Kinder setzten sich erwartungsvoll dazu.

E, der Fast-Teenager, der nun ohnehin sehr viel Schlaf braucht, war schon nach einer Viertelstunde im Land der Träume, während mir Z das Fernseherlebnis mit Papa am nächsten Morgen so schilderte:

„Die ersten 5 Minuten von dem Film war die ödesten in meinem Leben!“

Leider haben ihr auch die restlichen 120 nicht gefallen.

Tja, und so zeigt sich für mich zweierlei:

Erstens: Unsere Kinder sind für 50 Jahre alte Kritik an der „Moderne“, ein französisches Kinoexperimentalwerk der 60er Jahre des letzten Jahrtausends einfach noch nicht bereit – aber wer ist das schon?

Und zweitens: Auf der imaginären Liste, wer gerade der Favorit bei den Kindern ist – Mama oder Papa – habe ich durch die Auswahl meines Mannes für diesen Fernsehabend wieder einen sehr großen Vorsprung herausarbeiten können – ganz ohne einen Finger zu rühren 😁.

Aber wir stehen natürlich nicht in Konkurrenz zueinander, schon gar nicht indem wir Beliebtheitspunkte sammeln – das wäre ja ein verrücktes Spiel, un jeu fous!