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Romeo und Julia

Liebestoll und kopfüber ins Vergnügen?

Myriades Schneckenfoto im Rahmen der Impulswerkstatt beschäftigt mich schon länger. Ich mag Weinbergschnecken und auch kleinere mit Gehäuse. Scheuer bin ich gegenüber Nacktschnecken, vor allem wenn sie in großer Zahl auftreten oder sehr lang sind. Dennoch: Sie sind interessante Tiere. Zwitterwesen üben eine Faszination aus. Aber auch die Funktionen im Körper von Weichtieren sind außergewöhnlich gut durchdacht:

KLICK

Wie aber kommen diese Tiere in die Welt ,wenn sie nicht als Eigenbrötler die Selbstbefruchtung bevorzugen?

Liebe kann romantisch sein. Das Synonym für zwei unsterblich (? oder eher sterblich) ineinander Verliebte ist das Paar Romeo und Julia. Unerfüllbare Liebe stürzt sie ins Verderben. Wenn aber die Liebe erfüllt wird, so trägt diese oft Früchte.

Wie es dazu genau kommt, muss man sich jetzt nicht vorstellen, aber eines Abends fanden wir an der Hausmauer ein seltsames Gebilde. Bei näherer Betrachtung war uns bald klar, was wir vor uns hatten: Zwei innig miteinander beschäftigte Nacktschnecken.

Diese Begegnung, bei meinen Kindern auch bekannt als „Das, was wir nie sehen und wissen wollten“ habe ich unerhörter Weise natürlich auch auf Bild festgehalten. Wobei das gehört sich nun wirklich nicht.

Also, bitte verraten Sie mich nicht …

National Geographic beschreibt was wir hier sehen übrigens so:

AMOURÖSE AKROBATIK

Schneckenschleim beflügelt auch Romanzen.

Alle Landlungenschnecken sind Hermaphroditen und können sich selbst befruchten, sich aber auch paaren. Indem sie ihren Schleim mit Pheromonen versetzen, zeigen die Tiere an, dass sie paarungsbereit sind – und manche machen daraus ein richtiges Spektakel.

Tigerschnegel haben ein Paarungsritual, das einer Performance des Cirque du Soleil gleichkommt. Die beiden Partner hängen kopfüber von einem Schleimfaden und winden ihre Körper umeinander. Dann stülpen sie den hinter ihrem Kopf befindlichen blauen Penis nach außen, verschlingen ihn mit dem des Partners und fächern ihn auf, um so die Spermatophoren zu übertragen“

Antworten auf „Romeo und Julia”.

  1. puzzleblume

    Grossartig! Ich wünsche mir seit Jahren Tigerschnegel im Garten, und bei dir …. Achja, es ist doch immer wieder schön, was man seinen Kindern immer wieder zu erklären findet. Dabei fällt mir der Kindergeburtstag ein – da muss ich ja auch noch mal hin …

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  2. gkazakou

    Eine sehr rühmenswerte Tat war es, diese Liebesumschlingung zu fotografieren! Einfach klasse. Und auch die vielfältigen Infos zur Schnecke. Dabei dachte ich, ich wüsste so ziemlich alles, nachdem ich das Buch über das Geräusch einer Schnecke beim Essen gelesen hatte. Aber das war eine Weinbergschnecke.

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    1. m.mama

      Ja ich war auch sehr erstaunt, was man über Schnecken so alles erfahren kann.

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  3. Myriade

    Spannend, wenn vielleicht auch nicht extrem appetitlich :) Nach welchen Kriterien die Schneckchen wohl entscheiden ob sie sich selbst befruchten oder mit Artgenossen paaren wollen? Danke für den link, da kann man sich richtig hineintigern in die Weichtiere 😉 Super, Die Schneckenbeiträge führen immer tiefer in die Materie

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    1. m.mama

      Die Kinder fanden es auch total eklig, aber ich musste unbedingt mit der Kamera ran, weil ich das noch nie gesehen hatte – und erst via Google lens feststellte, dass es das war, wofür ich es hielt 😎

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  4. Zwischenstand Impulswerkstatt – MYRIADE – La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

    […] 24,M.mamas Romeo und Julia 9.5 […]

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