L wie …

, ,

KuK-Gespräche: Kaffee und Kakao

Leos junges Alter Ego, Tochter Z, hat die Idee zu dieser Geschichte geboren:

Löwi schlurft müde in die Küche und öffnet den Schrank. Er holt das Kakaopulver heraus und gähnt. Verschlafen nimmt er die Milch aus dem Kühlschrank und schüttet sie in seine Lieblingstasse. Gerade als er beginnen will, mit dem Esslöffel die notwendigen 5 bis 7 Schöpfer Kakao abzuzählen, hopst Leo fröhlich herein.

„Wunderschönen guten Morgen, Kollege! Ich hatte einen grandiosen Traum. Ich denke, ich bin der Lösung der Hodge Vermutung ein Stück näher gekommen!“

Leo greift sich die Dose mit dem Kaffeepulver und stellt es neben Löwis Tasse. Er sieht seine Majestät erwartungsvoll an, doch der reagiert nicht, sondern döst nur mit halboffenen Augen vor sich hin.

Also ist Leo bemüht, das Interesse zu wecken, während er den Wasserkocher einschaltet und zwei Teelöffel Löskaffe in die eigene Tasse kippt.

„Du weißt schon, ob bei der Linearisierung der geometrische Informationsverlust von Bedeutung ist oder nur minimal ….“

Weiterhin keine erkennbare Begeisterung von Seiten Löwis. Noch nicht einmal dessen Aufmerksamkeit scheint er zu haben. Leo rührt seinen dampfenden Kaffee um und denkt kurz nach.

„Stellen wir uns einen Torus vor …“

Keine Reaktion. Löwi schaufelt Löffel um Löffel in seine Milch.

„Nehmen wir deine Tasse und einen Donut …“

Da weiten sich Löwis Augen. Er beginnt zu lächeln: “Ich bin ganz Ohr!“ Er leckt sich über die Lippen, doch bei Leos weiteren Ausführungen über die Topologie und Homöomorphismen verliert er schnell wieder das Interesse.

Nachdem Leo begreift, dass es sinnlos ist, mit Löwi dieses Thema zu erörtern, verlässt er etwas enttäuscht die Küche.

Löwi seufzt erleichtert, endlich wieder seine Ruhe zu haben. Als Morgenmuffel wünscht er keine Unterhaltungen vor dem Frühstück, insbesondere nicht über Mathematik. Laaaangweilig! (Wobei: alle Themen, bei denen es nicht um seine Einzigartigkeit geht, findet er eigentlich uninteressant)

Ein bisschen enttäuscht darüber, dass sich keine süßen Donuts in M.Mamas Küche finden lassen, nimmt er endlich den ersten Schluck Kakao.

Augenblicklich verzieht er den Mund: „Bähhhh!“ Statt süßem Kakaopulver hat er sich jede Menge bitteren Kaffee in die Milch geschaufelt!

Doch was ist das?! Ein Zucken durchfährt seinen kleinen Körper, der Kaffee saust durch seine Adern - äh, Fasern und Löwis Geist fängt an zu rasen: „Leo warte! Ich weiß jetzt, wie du die Euler Charakteristik als topologische Invariante benutzen kannst, um ….“

Er hält kurz inne, schüttelt selbst erstaunt über seine plötzliche Erkenntnis den Kopf und läuft Leo nach.

Hinterlasse einen Kommentar