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Tagsüber im Museum

Seit der „Nachts im Museum“-Trilogie haben Museen längst ihren verstaubten Charakter abgelegt und faszinieren Besucher mit der Lebendigkeit ihrer (toten) Exponate.

Nachts im Museum stelle ich mir tatsächlich ein wenig gruselig vor – auch wenn die Exponate nicht durch magische ägyptische Tafeln zum Leben erweckt werden.

Das Naturhistorische Museum in Wien beherbergt neben sehr interessanten und mitunter entzückenden Präparaten und Modellen auch solche, die ich tatsächlich nur aus sicherer Entfernung hinter Glas betrachten möchte.

Die Natur hat alles zu bieten – von klein, lieb und knuffig:

bis richtig groß und etwas weniger zum Knuddeln:

Bei mir hat das Grauen aber schon vergangenes Halloween eingesetzt:

Der Blick in den Spiegel nach dem Schminken als zombieähnlicher Hexenvampir (ein „Upcycling“ aus vorhandenen Kostümen *hust*) ließ mich am letzten Oktobertag tatsächlich entsetzt zurückprallen.

Das Spiegelbild hatte es in sich. Es war aber nicht die (meiner Meinung nach) gelungene Schminke, sondern einfach die alte Frau dahinter.

Innerlich fühle ich mich ja (meistens) noch wie Anfang 20, aber äußerlich sind wohl wirklich schon Jahrzehnte seit damals ins Land gezogen.

Und so konnte ich auch im Museum einen mir sehr ähnlichen Geist an unerwarteter Stelle entdecken:

Größe, Gewicht und sogar das Jahr, in dem wir uns der Welt zeigten, haben wir gemeinsam. Allerdings bei dem Exemplar in Wien war der denkwürdige Moment Mitte der 70er, als es entdeckt wurde, wohl auch jener, der seinem Leben ein Ende setzte, während es für mich mit dem Geburtsjahr gerade erst los ging.

Das Nachleben verbringt mein „Seelenverwandter“ jedenfalls so:

Wenn man mehr Gemeinsamkeiten mit einem toten Fisch entdecken kann als Unterschiede wird man vielleicht selbst bald ein Fall fürs Museum.

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Löwi drängt sich an mir vorbei, um mitzulesen, was ich schreibe.

Also ehrlich, jetzt willst du auch noch ausgestellt werden?! Da lachen ja die …. wie sagt man so schön? ach ja … Zebras!“

Er mustert mich kritisch von oben bis unten:

DAS will doch wirklich niemand sehen ….

Mit schüttelnder Mähne und breit grinsend verlässt er das Zimmer.

Und ich komme nicht umhin zu denken: „Na warte nur, ausgestopft bist du ja schon …“

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